Breathwork kann dir helfen, deine Emotionen zu steuern, Kinderwunsch Stress abzubauen und gelassener zu bleiben. Wie das genau funktioniert und mit welcher Atemübung du beginnen kannst, erfährst du hier.
Im Kinderwunsch gehen oft die Emotionen mit dir durch. Du stehst unter einem hohen Druck und bist wahrscheinlich dauerhaft angespannt und gestresst. Die ständigen Enttäuschungen führen dazu, dass du deine Gefühle immer mehr verdrängst, weil du sie nicht mehr aushältst.
Was wäre, wenn es eine ganz einfache Methode gäbe, durch die du dir selbst helfen kannst? Durch die du Stress abbauen kannst, dich entspannter und gelassener fühlst und die Kontrolle über deine Gefühle zurückgewinnst.
All das kann Breathwork. In diesem Artikel erfährst du:
Was Breathwork ist und welche Methoden es gibt
Was Atmen mit dem Nervensystem, Stress und deinem Wohlbefinden zu tun hat
Wie dir eine regelmäßige Atempraxis dabei hilft, deine Gefühle zu steuern.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist Breathwork
Wir alle atmen rund um die Uhr, allerdings vollkommen unbewusst. Die allermeisten Menschen haben sich eine sehr ungünstige Art zu atmen angewöhnt – kurz und flach in den Brustraum. Das ist das typische Zeichen für Stress.
Durch Breathwork lernst du wieder auf gesunde Art zu atmen.
Du lernst, deine Atmung bewusst zu steuern und kontrollierte Atemübungen durchzuführen.
Dabei kannst du auf unterschiedliche Arten atmen. Denn unsere Lunge hat drei Atemräume. Je nachdem, welchen Atemraum du nutzt, hat dies eine direkte Wirkung auf dein Nervensystem, deinen Körper und auch auf deine Emotionen.
Mehr dazu, welche Breathwork Methoden es gibt, findest du hier.
Welche Vorteile bringt dir Breathwork?
Es sind unerwartet viele Vorteile. Bevor ich mich damit beschäftigt habe, hätte ich nie erwartet, dass etwas so etwas Einfaches wie „Atmen“ so unglaublich wirkungsvoll sein kann.
Prinzipiell wirkt Breathwork auf drei Bereiche:
Deinen Körper, dein Nervensystem und deine Emotionen. Letzteres ist vor allem im Kinderwunsch-Stress sehr hilfreich.
Symptome, die durch falsche Atmung ausgelöst sein können:
Erschöpfung, Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen
Atemnot, nicht durchatmen können, Engegefühl in der Brust
Häufiges Seufzen und Gähnen, Reizhusten
Angstgefühle, Anspannung, Panikattacken
Schwindel, Kopfschmerzen, Migräne
Herzrhythmusstörungen, hoher Blutdruck, kalte Füße und Hände
Verdauungsprobleme, Sodbrennen, Blähungen
Rücken- und Nackenschmerzen, Verspannungen, Kraftlosigkeit
Innerlich leer und abgestumpft fühlen, ständig Grübeln, sich überfordert fühlen
Das bringt dir regelmäßiges Breathwork:
Dein Nervensystem wird reguliert. Dadurch wirst du entspannter, gelassener und zufriedener. Nicht nur während der Atempraxis, sondern dauerhaft im Alltag.
Deine Schlafqualität verbessert sich. So kann sich dein Körper im Schlaf besser regenerieren. Das wirkt sich auf alle Beschwerden positiv aus.
Du kannst deine Fitness verbessern, fühlst dich kraftvoller und lebendiger.
Deine Zellen und dein Gehirn werden besser mit Sauerstoff versorgt. Dadurch wirst du klarer im Kopf, leistungsfähiger und kreativer.
Du hast eine gesunde Verdauung, ein starkes Immunsystem und kannst viele Krankheiten positiv beeinflussen.
Du bist emotional ausgeglichen, resilient und optimistisch.
Selbst Verspannungen im Schulter-Nackenbereich oder Rückenschmerzen können verschwinden, wenn sie durch ein falsches Atemmuster ausgelöst wurden.
Einiges davon habe ich bereits selbst erlebt. Eine meiner Ausbilderinnen hat ihre Autoimmunerkrankung Morbus basedow durch eine tägliche Atempraxis geheilt. In Fachbüchern finden sich unzählige Studien mit unglaublichen Ergebnissen.
Das Beste: Breathwork hat garantiert keine Nebenwirkungen.
Stress aus Sicht des Nervensystems: Das solltest du wissen
Lass uns einen kurzen Ausflug in dein autonomes Nervensystem machen.
Es besteht aus zwei Teilen:
Sympathikus – bei Stress aktiv
Parasympathikus – sorgt für Entspannung
Der Sympathikus stellt sicher, dass wir kämpfen oder fliehen können. Früher war das sinnvoll und hat uns oft gerettet. Heute ist er meist überaktiv, da er durch jede Form von Stress aktiviert wird. Nicht nur, wenn unser Leben in Gefahr ist.
Der Parasympathikus ist nach neueren Erkenntnissen in zwei Teile aufgeteilt.
Den hinteren Vagusnerv-Ast, der für einen Shutdown verantwortlich ist.
Den vorderen Vagusnerv-Ast, der für Kontakt und Kommunikation zuständig ist.
Ist der hintere zu aktiv, landen wir in einer Depression, sind antriebslos und träge.
Das wollen wir nicht.
Ist der vordere Vagusnerv-Ast aktiv, so sind wir entspannt, offen und kommunikativ. Bereit für die schönen Seiten des Lebens. Genau das wollen wir!
Gezielte Atemübungen, bei denen du unter anderem die gesunde Bauch-Zwerchfellatmung nutzt, aktivieren diesen vorderen Vagusnerv. Kombiniert mit Körperübungen, kann das wahre Wunder bewirken.
Hier findest du ein kompaktes 7-Minuten Anti-Stress-Programm für zwischendurch.
Breathwork und Gefühle: Gelassen bleiben und Gefühle verarbeiten
Mit Gefühlen und Verarbeitung ist das so eine Sache. Wir alle wünschen uns Freude, Liebe, Spaß und Verbundenheit zu fühlen. Leider hält das Leben auch Phasen mit Trauer, Angst oder Scham bereit.
Vor allem auf der Kinderwunschreise kann das oft vorkommen. Besonders in Momenten, wo du doch wieder deine Periode bekommst oder du andere glückliche Mütter mit ihren Babys triffst. Es gibt so viele Situationen, die dich emotional völlig aus der Bahn werfen können.
Dann übernehmen sofort die Gefühle das Ruder. Die Tränen laufen, du fühlst dich furchtbar - egal, ob es dir gerade in den Plan passt oder nicht. Es kann auch vorkommen, dass du aus dieser plötzlichen Traurigkeit keinen Ausweg findest. Dann ist der Tag gelaufen.
Viele Menschen werden zu Meistern im Verdrängen.
Um solch unangenehmen Situationen zu entgehen, verdränge viele Menschen ihre Gefühle. Sie werden gut verpackt, damit du weiter funktionieren kannst.
Doch diese verdrängten Gefühle sind im Körper gespeichert. Wenn sie nicht ausgelebt werden, führt es dazu, dass du dich immer dumpfer und leerer fühlst. Mehr dazu, warum das im Zusammenhang steht und eine Methode, wie du unangenehme Gefühle zulassen kannst, ohne von ihnen überwältigt zu werden, findest du hier.
Was dir auch hilft und vor allem dauerhaft ist, dein Nervensystem durch Atemübungen zu stärken. Stell dir deinen Entspannungsnerv wie einen Muskel vor, zum Beispiel deinen Bizeps. Wenn dir wieder mal eine schwere Kiste im Weg steht – wenn dich eine Situation runterzieht, – kannst du sie mit einem trainierten Bizeps viel leichter zur Seite stellen – also deine Stimmung wieder anheben.
Regelmäßige Atemübungen trainieren deinen Entspannungsnerv.
Das führt dazu, dass du mit unerwarteten Situationen besser umgehen kannst. Du bleibst gelassener und du bist besser in der Lage, die unangenehmen Gefühle auszuhalten. Sie fließen durch dich durch und danach fühlst du dich schneller wieder besser. Ganz ohne etwas zu verdrängen.
Das kommt nicht von einmal atmen, aber bei regelmäßiger Praxis wirst du nach ein paar Monaten eine deutliche Veränderung spüren.
Ist Breathwork neu?
Nein. Breathwork gab es schon immer. Natürlich nicht unter diesem Namen. Aber Breathwork klingt definitiv cooler als Atemarbeit oder Atemübungen findest du nicht?
Die Yogis nennen es Pranayama. Es gibt Überlieferungen von Atemtechniken, die mehr als 3000 Jahre alt sind. Immer schon haben einige Menschen bewusst ihre Atmung eingesetzt, um all die körperlichen und mentalen Vorteile zu nutzen, die ich weiter oben beschrieben habe.
Es ist mir ein Rätsel, warum diese wertvollen Techniken immer wieder in Vergessenheit geraten sind. Wahrscheinlich, weil es nichts kostet zu atmen. Die Pharma- und Ärzteindustrie kann kein Geld verdienen an gesunden Menschen, die wissen, wie sie sich selber helfen können. Das ist nur meine private Hypothese dazu.
Welche Breathwork Methoden gibt es?
Man unterscheidet drei Bereiche, für die Breathwork genutzt wird. Es gibt:
Ausgleichende Techniken
Beruhigende Techniken
Aktivierende Techniken
Besonders beliebt und medienwirksam sind die aktivierenden Techniken. Vielleicht hast du schon von Wim Hoff, dem Iceman, gehört? Er kann durch eine bestimmte Art zu atmen und durch mentale Arbeit seinen Körper so extrem steuern, dass er 2 Stunden in einem Eisbad sitzen kann. Ohne Schaden zu nehmen oder danach krank zu werden. Wirklich beeindruckend!
Auch holotropes Atmen, welches für therapeutische Zwecke genutzt wird, oder die Sudarshan Kriya sind recht weit verbreitet. Ich selbst habe Anfang 2022 bei Art of Living die Sudarshan Kriya kennengelernt und begeistert einige Monate praktiziert. Mehr dazu liest du hier.
Ich habe mich dadurch kurzzeitig lebendiger und wach gefühlt. Leider hat das nicht dazu geführt, dass ich auch ruhiger oder gelassener wurde. Heute weiß ich warum. Mein Nervensystem war in einem dysregulierten Zustand. Ich war hauptsächlich im Stressmodus unterwegs. Wahrscheinlich seit meiner Kindheit.
Das passiert durch Trauma (dieses Fass mache ich jetzt hier nicht auf). Ich möchte nur, dass du weißt, dass es ganz vielen Menschen so geht. Da es für uns der Normalzustand ist, erkennen wir es selbst nicht so leicht.
Ich habe dann Mitte 2022 meine Atempraxis umgestellt und eine beruhigende Technik genutzt. Dazu habe ich lediglich länger aus- als eingeatmet. Das war nett, hat aber auch nicht zu einer dauerhaften Veränderung geführt.
Erst als ich in der Atem-Coaching Ausbildung die gesunde Art der Atmung, die Zusammenhänge mit dem Nervensystem und spezielle ausgleichende und entspannende Techniken gelernt habe, kam die Wende.
Heute bin ich viel gelassener, ich fühle mich ruhiger und ich schlafe besser.
Starte immer zuerst mit ausgleichenden und beruhigenden Atemtechniken.
So regulierst du nach und nach dein Nervensystem. Ein reguliertes Nervensystem kann dann von aktivierenden Techniken profitieren. Du erhöhst insgesamt deine Resilienz und aktivierende Techniken können helfen, gespeicherte Erlebnisse und Emotionen zu verarbeiten.
Bitte probiere aktivierende Atemtechniken nicht alleine aus, sondern begib dich dafür in fachkundige Hände.
Mit dieser Atemübung kannst du anfangen
Für den Start empfehle ich dir die Herz-Kohärenz Atmung. Dabei atmest du gleichlange ein und aus. Verlangsame dabei deine Atmung so, dass du ungefähr 5-6 mal pro Minute atmest. Das kann der Rhythmus 4-4 sein. Atme auf 4 Zähler ein und vier Zähler aus.
Atme dabei sanft und gleichmäßig durch die Nase ein und aus. Schick deinen Atem in deinen Bauchraum. Leg gern die Hände auf deinen Bauch, am besten so, dass sie auch die unteren Rippen berühren. Bei der Einatmung hebt sich dein Bauch sanft und bei der Ausatmung senkt er sich wieder.
Starte mit ein paar Minuten täglich. Bleib ganz präsent bei der Übung und fokussiere dich auf deine Atmung. Wenn es für dich angenehm ist, verlängere gern die Zeit. Nach ca. 15 Minuten stellt sich eine noch tiefere Wirkung ein.
Deine drei wichtigsten Take Aways
1. Breathwork ist extrem wirkungsvoll und ein wunderbares Tool, dich selbst um deine mentale und körperliche Gesundheit zu kümmern.
2. Beginne immer mit ausgleichenden und beruhigenden Atemtechniken.
3. Wenn du dran bleibst und für ein paar Monate möglichst täglich praktizierst, wirst du belohnt werden und einen deutlichen Unterschied spüren.
Du möchtest dich entspannen und emotional stabiler werden?
Mach mit, bei der 7-tägigen Selbstfürsorge und Atemreise.
Du startest mit einem Video, in dem du erfährst, warum Atemübungen so mächtig sind und wie gesundes Atmen geht.
Danach erhältst du jeden Tag ein 10-minütiges Audio mit einer Atemübung zum mitmachen und einem Impuls, wie du gut für dich sorgst.
Quellen:
Patrick McKeown, 2021, "Atme und heile dich selbst"
Stuart Sandeman, 2022, "Breathe In Breathe Out"
James Nestor, 2020, "Breath - Atem"
Ausbildungsinhalte "Holistic Breath Collective" Atem-Coaching Ausbildung
Wenn du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, dann sieh dich gern auf meiner Homepage um und buche am besten direkt ein kostenfreies Vorgespräch.
Mit einem Klick auf das Bild, erfährst du mehr über mich und wie ich gelernt habe, die ungewollte Kinderlosigkeit zu verarbeiten und trotzdem glücklich und erfüllt zu leben.
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