Warum es Sinn macht, dein inneres Kind zu heilen und wie du das ganz spielerisch, kreativ und ohne Meditation machen kannst.
Das innere Kind ist seit Jahren ein populärer Begriff und es gibt bereits viele Bücher auf dem Markt, die sich mit dem Thema beschäftigen. In diesem Artikel verrate ich dir eine ganz andere spielerische Herangehensweise, wie du mit deinem inneren Kind in Kontakt treten kannst. Und wir starten damit, uns anzusehen, warum das überhaupt wichtig ist.
Was ist das eigentlich, das "Innere Kind"?
Kurz zur Begriffsklärung: In der Ego-State Therapie und auch anderen psychologischen Ansätzen geht man davon aus, dass wir Menschen aus verschiedenen Anteilen bestehen, dem inneren Team. Ein Anteil ist dabei der des inneren Kindes. In ihm sind Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus deiner Kindheit gespeichert.
Im Inneren-Kind-Anteil sind Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus deiner Kindheit gespeichert.
Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass für Kinder, alles was sie erleben, absolute Realität ist. Sie beziehen alles, was im Außen passiert, auf sich. Wenn also die Mama oder der Papa mit dem Kind schimpft, dann denkt das Kind nicht „Aha, Mama hatte einen stressigen Tag und ist gereizt“, sondern es denkt „Ich bin falsch“.
Genauso entstehen Glaubenssätze. Je öfter solche Situationen vorkommen, desto tiefer verankern wir diese Sätze in unserem Unterbewusstsein. Von dort aus steuern sie uns, ohne dass wir das merken.
Glaubenssätze steuern uns unbewusst, ohne dass wir es merken.
Der Glaubenssatz, ich bin nicht gut genug, oder ich bin falsch, ist sehr weit verbreitet. Er lag auch tief in mir verankert und so habe ich mir immer wieder Situationen im Leben erschaffen, die mir genau das bestätigt haben.
Wie hat sich das gezeigt? Ich war zum Beispiel sehr schnell verunsichert, wenn mein Gegenüber etwas kritisch reagiert hat, oder auch nur fragend geguckt hat.
Was unser Gehirn am Allermeisten anstrebt, ist es, recht zu haben.
Dann sind die inneren Systeme beruhigt, denn wenn ich recht habe, kenne ich die Situation und was ich kenne, habe ich schon einmal überlebt. Also ist es sicher. Sichere Wege sind wie Autobahnen im Gehirn, die immer und immer wieder benutzt werden.
Umgang mit Glaubenssätzen
Diese alten Glaubenssätze zu löschen, ist neurowissenschaftlich betrachtet nicht möglich. Aber wir können neue Glaubenssätze verankern, zu Autobahnen ausbauen und unser Gehirn darauf trainieren, auf diesen neuen Straßen zu fahren. Dabei ist es allerdings nicht damit getan, einen neuen Satz ein paar Mal zu sagen, oder zu denken. Es bedarf eines wirklichen Trainings, das clever angelegt ist. Aber dazu mehr in einem anderen Artikel.
Vorher gibt es aber noch etwas Wichtiges zu beachten. Dieser Straßenbau bedarf sozusagen einer Genehmigung. Und diese Genehmigung wird erteilt, vom inneren Kind.
Der verletzte Anteil in dir, der das Fundament der Glaubenssätze in sich trägt, möchte beachtet und integriert werden und nicht einfach zugepflastert mit neuen Straßen.
Wenn du das nicht machst, dich also deinen Verletzungen und unangenehmen Emotionen in dir nicht stellst, dann baust du die neuen Straßen auf Sand und sie werden dich nicht tragen.
Die übliche innere Kind Arbeit hat für mich nicht funktioniert
Als ich das in 2020 begriffen hatte, habe ich angefangen, mich mit meinem inneren Kind zu beschäftigen. In einem Coaching dazu wurde eine Meditation angeleitet, wo ich mir mein inneres Kind vorstellen sollte, mit ihm Kontakt aufnehmen und es fragen sollte, was es von mir braucht.
Aber alles, was ich sehen konnte, war eine Art Foto meines 5-jährigen Ichs (das es wirklich gibt). Kontakt aufzunehmen, hat allerdings nicht geklappt. Ich habe es immer wieder probiert und wurde dabei immer frustrierter. Und mein Glaubenssatz „ich bin falsch“ hat jubiliert und war wieder mal bestätigt.
Der übliche Weg ist es, über Meditationen in Kontakt zu kommen. Das war anscheinend nicht mein Weg.
Aber ich wollte doch in meiner persönlichen Entwicklung vorankommen. Es musste doch noch eine andere Möglichkeit geben! Und die gab es auch.
Mein Weg der inneren Kind Arbeit
Ich hatte mich daran erinnert, dass ich als Kind gerne gemalt habe. Also habe ich mir einfach einen Zeichenblock genommen und ein paar Buntstifte, mich vor das Blatt gesetzt und mein inneres Kind gefragt, wie es ihm geht und was es braucht.
Erst passierte nichts. Da war nur Leere in meinem Kopf.
Doch dann habe ich aus einem Impuls heraus einen blauen Ball gemalt, nein, einen Luftballon, viele bunte Luftballone und dann einen Clown, der sie in der Hand hält. Daneben habe ich mich gemalt und wie der Clown mir einen orangenen Luftballon reicht. Dann kam der wichtigste Impuls: Mein inneres Kind wollte auch eine rote Nase, wie der Clown, denn: ES WOLLTE AUCH SO LUSTIG SEIN, WIE DER CLOWN!
Daraufhin kamen mir die Tränen, denn es stimmte, Spaß hatte zu der Zeit keinen Raum in meinem Leben.
Als ich es gefragt habe, was es sich genau wünscht, konnte ich ganz klare Bilder und auch Gerüche erkennen. Es wollte Radschlagen am Strand, Trampolin springen, in Butter geröstete Brotwürfel essen beim Pippi Langstrumpf gucken, ein großes Eis und Tanzen.
Ich war sehr gerührt und überwältigt von diesem ganzen kreativen Prozess.
Außer diesem Bild waren noch zwei weitere entstanden, in denen es mir genau gezeigt hat, wie es sich fühlt und wovor es Angst hat. Einfach nur faszinierend.
Seitdem habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, mich regelmäßig mit meinem inneren Kind auszutauschen und mittlerweile fallen mir auch Meditationen dazu leicht.
Was mich anfangs blockiert hatte
Ich kann ganz klar sagen, dass mir damals bei den ersten Meditationen mein Kopf im Weg war. Ich wollte unbedingt schnelle Ergebnisse haben, wollte es gut und richtig machen. Aber das ist nicht der Weg. Und schon gar nicht, wenn es um die zarte, tief verletzte Seite in uns geht.
Malen schaltet den Kopf auf Pause.
So war Raum da, dass sich mein Inneres zeigen konnte. Und:
Bilder sind die Sprache der Seele, nicht Worte.
Dieses Erlebnis hat mich davon überzeugt, Kunsttherapie zu lernen, was ich dann in 2021 auch gemacht habe. So kann ich die Möglichkeiten, die der kreative Prozess im Coaching bietet, noch viel besser nutzen. Und ich liebe es!
Nebenbei bemerkt: Du siehst sicherlich, dass das Bild so aussieht, als hätte es ein Kind gemalt. Gewisser Maßen ist das auch so. Du brauchst keinerlei künstlerisches Talent, um kreative Methoden anzuwenden. Strichmännchen oder Symbole reichen aus, um Nachrichten zu übermitteln 😉
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Quellen:
Stefanie Stahl "Das Kind in dir muss Heimat finden"
Susanne Hühn "Die Heilung des inneren Kindes"
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